Malerei
Es gab eine Zeit als Schriftsteller, in der mir die Worte fehlten wie Wasser in der Wüste. Leer wie eine Muschel, die an einem kalten Herbsttag an den Strand gespült wurde, belegte ich einen therapeutischen Kunstkurs namens „Mess Painting“. Mit groben Pinseln und dunklen Farben tobte ich mich auf wertlosen Zeitungen aus, missbrauchte die schlechten Nachrichten der Welt als Untergrund und arbeitete mich wie in einem fieberhaften Rausch aus der Dunkelheit heraus. Es war ein Durcheinander von Farben und Formen, und es war mir egal, wie ich es nennen sollte. Es gab nur die Handlung, das Gebot: Nicht denken – einfach malen, malen, malen!
Einige Wochen später fand ich meine innere Stimme wieder. Das erstickende Chaos meiner Kindheit war in den Vordergrund getreten. Meine Bilder fanden hellere Farben, weichere Linien. Ich glaube, jeder Künstler, egal welcher Kunst er sich widmet, kennt diesen Prozess des Lebens und Sterbens. Deshalb schaffen wir, deshalb schreiben, malen und formen wir.
























